Das Gemälde
Histotainment
Das Löwendenkmal nennt Opfer und Überlebende der Schweizergarde. Das dramatische Geschehen in Paris von 1792 vermittelt es nicht. Dieses wurde anfänglich von Veteranen geschildert.
Das 1886 eröffnete Löwendenkmalmuseum zeigte Figuren und Bilder der kämpfenden Schweizer. Ein visuelles Spektakel sollte 1889 das Gemälde Tuileriensturm von 5 auf 17 Metern bieten. Mangels Erfolg wurde es 1895 von Alpenbildern abgelöst. Seit 1901 heisst das Gebäude Alpineum.
Lesehilfe für das Gemälde
- Maler: Otto Lorch, Ludwig Bang
- Vermutetes Erstellungsjahr: 1889
- Dargestelltes Ereignis: 10. August 1792, Kampfszene Tuilerienpalast in Paris (königliche Residenz)
- Schweizergarde (Leibgarde des Königs): weisse Hosen, rote Uniform, weisse Perücke, Schnauz, Bärenfellmütze
- Französische Nationalgarde (am 10. August 1792 auf der Seite der Revolutionäre): helle Hosen, blau-rot-weisse Uniform
- Jakobiner (gegen den König): rote Mütze
- aufständische Frauen (gegen den König): z.B. vorne rechts, mit Rock, Kopf eines Schweizergardisten aufgespiesst auf Lanze
Bürgi Andreas, Eine touristische Bilderfabrik. Kommerz, Vergnügen und Belehrung am Luzerner Löwenplatz 1850–1914, Zürich 2016.
Franz Carolina, Polli-Schönborn Marco, Das Alpineum Luzern. Ein kulturhistorisches Zeugnis inszenierter Bergwelten der Belle Epoque in Gefahr, Historische Gesellschaft Luzern, Jahrbuch 30, 2012, S. 17–54.
Lehner Milka, Reanimieren eines monumentalen Historiengemäldes. Ludwig Bang und Otto Lorchs „Tuileriensturm“ von 1889. In: Büro für Geschichte, Kultur und Zeitgeschehen / Stadt Luzern (Hrsg.), In die Höhle des Löwen. 200 Jahre Löwendenkmal Luzern, Luzern 2021, S. 183–196.
Parlevliet Noëmi, Fleischlin Pia, Welche Geschichten versteckt der Löwe? Zwei Historikerinnen vermitteln Geschichte – an einem widerspenstigen Objekt. In: Büro für Geschichte, Kultur und Zeitgeschehen / Stadt Luzern (Hrsg.), In die Höhle des Löwen. 200 Jahre Löwendenkmal Luzern, Luzern 2021, S. 247–257.
Tornare Alain-Jacques, Ein epochales Ereignis zwischen Mythos und Realität. Der Sommer 1792, wie er in Frankreich und in der Schweiz wahrgenommen wird. In: Büro für Geschichte, Kultur und Zeitgeschehen / Stadt Luzern (Hrsg.), In die Höhle des Löwen. 200 Jahre Löwendenkmal Luzern, Luzern 2021, S. 33–52.
Tornare Alain-Jacques, Le crépuscule de la Monarchie. Le sacrifice de la Garde suisse. 10 août 1792, Bière 2016.
Tornare Alain-Jacques, 10 août 1792. Les Tuileries. L’été tragique des relations franco-suisses, (Collection « Grandes dates », Le Savoir Suisse, no 84), Lausanne 2013.
Abb. 1: Ludwig Bang und Otto Lorch, Tuileriensturm 1889, 5 x 10,5 m, beidseitig beschnitten, nicht wässerig gebundene Malschicht auf Leinwand. Eigentümer Daniel E. Hodel © Jürg Stadelmann.
Abb. 2: ZHB Sondersammlung, LSc.17.4.1, Plakat Löwendenkmalmuseum, undatiert.
Abb. 3: ZHB Sondersammlung, LSa.17.1.12, Locher, Johann Heinrich, 1840.
Abb. 4: Töpffer Rodolphe, Premiers voyages en zigzag ou excursions d'un pensionnat en vacances en Suisse et sur le revers méridional des Alpes. Paris, Garnier Frères, 1868. (Verkehrshaus der Schweiz, Luzern).
Abb. 5: ZHB Sondersammlung, LSa.17.4.1, Maler Hodels grosses Alpen-Diorama beim Löwendenkmal in Luzern = Grand diorama des Alpes vis-à-vis du monument du lion = Large diorama of the Alps quite near to the lion-monument. Luzern: Genossenschafts-Buchdruckerei, 1895.
Abkürzungen
ZHB Sondersammlung: Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Sondersammlung
Bildquellennachweis
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